19. April 2013

Ode an die Freude & ein Geständnis



Ode an die Freude 2013

Das Leben ist ein Spiel auf einer Bühne, die wechselweise unsere Aktionen darreicht, uns zum Statisten, Publikum oder Hauptdarsteller macht. 
nika baum

Seit meiner Rückkehr aus Amerika agiere ich nahezu statisch hinter der Bühne, selten im Publikum und ich fühle mich in meiner derzeitigen Aufgabe als Statistin ganz wohl! In der Rolle der Beobachterin genieße ich es, mich an Köstlichkeiten der Kunst zu delektieren, gerate jedoch immer mehr zu einer Ansicht, im wahrsten Sinne des Wortes, von als bildender Kunst propagierten Erscheinungen, die mir die Wertlosigkeit der Gegenwart aufzwingen wollen - von Printmedien, Funk, Fernsehen und natürlich Internet unterstützte, beworbene und in den großen Kunsthimmel gehobene Protagonisten präsentieren Artefakte, die meinem einfachen Gemüt, das ich mir mühselig in 5 Jahrzehnten erarbeitet habe, jegliche Aussage schuldig bleiben. 

Wenn ich in einem angesehen Kunstmagazin von einer Arbeit, die in einer in Paris, St. Moritz und Köln ansässigen Galerie fulminant präsentiert wird, lese, die aus einem ausgestopften Nagetier & Löwenzahnsamen besteht, dann komm ich kaum drum herum, in mich zu gehen und zu fragen, was will die Künstlerin damit aussagen? Was will sie bewirken? Und beim allerbesten Willen, eröffnen sich mir weder Antworten, noch Gefühle der Anerkennung oder Gefallen. Mir ist bewusst, dass sowohl die Künstlerin, das Magazin, wie auch die Galerie gerne auf meine An-Sicht verzichten und doch neige ich zum Hinterfragen der Sinnhaftigkeit. Für mich ist stets das Gesamte wichtig und wer mag wohl diese Frau sein, die solche Kunst macht? Es ist mir egal - wir werden einander kaum kennenlernen! Ich gehe weiter und stoße bestimmt noch heute auf das nächste Bild oder eine Installation, die mich streifen wollen.

Im Gegensatz zu vielen aus meiner Sicht verkrampften und auf eigene Probleme fokussierten KünstlerInnen, die Gedankengänge haben, die ich entweder schon lange hinter mir gelassen habe oder die ich verabscheue zu betreten oder gar zu durchwandern, sehe ich die Kunst und da natürlich speziell die Meinige, als ein Spiel. Vielleicht deshalb, weil dieses unergründliche System der bildenden Kunst für mich zu einer Bühne geworden ist, die einer Lobby unterworfen ist, der ich fernbleiben will. 

Ergo spiele ich mein Spiel in, mit und durch die Kunst und verleihe meiner Ode an die Freude auf einem Büttenpapier mit kitschigen Farben Ausdruck. Ob jene Freude Eindruck hinterlässt, ist mir auch egal, da meine Freude ja meine bleibt :)

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